Die Aliceschule ist laut Gesetz dazu verpflichtet, ihre Schülerinnen und Schüler dazu zu befähigen, zur demokratischen Gestaltung des Staates und einer gerechten und freien Gesellschaft beizutragen, sowie Menschen anderer Herkunft, Religion und Weltanschauung vorurteilsfrei zu begegnen und somit das friedliche Zusammenleben verschiedener Kulturen zu ermöglichen sowie für die Gleichheit und das Lebensrecht aller Menschen einzutreten.
Unsere Schulgemeinde legt großen Wert darauf, miteinander im demokratischen Dialog die Herausforderungen unserer heutigen Zeit immer wieder zu thematisieren und dabei der Vielfalt der Meinungen – im Rahmen der Menschrechte und des Grundgesetzes – Gehör zu verschaffen und diese als Bereicherung des Diskurses zu verstehen.
Wir sehen mit Sorge, dass unsere tolerante und weltoffene Stadt Ende November Ort für die Neugründung einer Partei-Jugendorganisation sein wird, deren Vorgängerorganisation als gesichert rechtsextremistisch eingestuft wurde, was zu ihrer Selbstauflösung führte.
Gießen hat sich dieses Ereignis nicht ausgesucht. In unserem Rechtsstaat kann diese Veranstaltung in dessen Grenzen stattfinden. Demokratie kann anstrengend sein, und was sie uns im Sinne der Freiheit immer wieder abverlangt, zeigt sich gerade in solchen Momenten.
Wir haben am letzten Novemberwochenende aber die Gelegenheit, der Welt das tolerante und weltoffene Gießen zu zeigen. Wir ermutigen daher die Schülerinnen und Schüler, Studierenden und Kolleginnen und Kollegen an der Aliceschule sowie alle Gießenerinnen und Gießener, an diesen Tagen ein friedliches Zeichen zu setzen für Freiheit, Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit.
Schulleitung der Aliceschule Schülervertretung der Aliceschule